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Artikel vom 07.01.2019

Schufa Scoring: Selbstauskunft bringt Plus an Transparenz



Wie funktioniert Schufa Scoring? Um dies herauszufinden, haben 2800 Bürger von ihrem Recht auf kostenlose Selbstauskunft Gebrauch gemacht - und ihre Daten Journalisten zur Verfügung gestellt. Wie wertet Deutschlands größte Auskunftei? Und was tun, wenn die eigene Bonität falsch eingestuft wird?

Verbraucherschutz: Mehr Transparenz beim Scoring gefordert

Bislang blieb das System, das die Schufa zur Berechnung der Kreditwürdigkeit privater Verbraucher heranzieht, im Dunkeln - zahlreiche Fehlbeurteilungen im Gepäck. Nicht nur Verbraucherschutzministerin Katarina Barley sieht die Auskunftei längst in der Pflicht für mehr Transparenz beim Thema Scoring. Wie Spiegel Online Ende November berichtete, konnte man 2800 Datensätze auswerten, durch Bürger freiwillig für Auswertungszwecke übermittelt. Ziel: Das Scoring, - sprich, die Bewertung der persönlichen Kreditwürdigkeit - der größten Auskunftei Deutschlands besser zu durchblicken. Schließlich verfügt die Schufa über Datensätze von mehr als 67 Millionen Verbrauchern - und nimmt für sich in Anspruch, auf dieser Basis verlässliche Aussagen über deren Zahlungsmoral treffen zu können. Dazu stellt die Schufa dieses Wissen Banken, Onlineshop-Betreibern und Vermietern zur Bonitätseinschätzung bereit.

Projekt: Wie wirkt sich Verbraucherverhalten auf den Score aus?

Immer wieder monieren auch Datenschützer fehler- bzw. lückenhafte Daten, mit erheblichem Effekt auf den Schufa Score von Bürgern. Denn Negativeinträge senken die Chance auf attraktive Kreditkonditionen oder einen Mobilfunkvertrag. Verständlich, dass nicht nur direkt Betroffene brennend daran interessiert sind zu erfahren, wie die Schufa solche Scorewerte berechnet - bislang gut gehütetes Geschäftsgeheimnis. Gibt es keinen anderen Weg, hier Näheres zu erfahren? fragte sich das Projekt OpenSchufa. Und prüfte genauer, wie sich bestimmtes Verbraucherverhalten auf den Score auswirkt. Im Februar 2018 hatte das Projekt Verbraucher dazu aufgerufen, ihre (jedem einmal jährlich zustehende) kostenlose Selbstauskunft bei der Schufa anzufordern. Zahlreiche Verbraucher machten mit und reichten ihre Selbstauskunft anonymisiert weiter. Nach Aufbereitung stellten die Projektbetreiber die Daten Journalisten von Spiegel und Bayerischem Rundfunk zur Verfügung.

Algorithmus entschlüsselt nein, Einblick in Mechanismen ja

Allerdings - repräsentativ sind diese nicht, da sich mehr Männer als Frauen und nur wenige Senioren an der Aktion beteiligten. Zu wenig also, um den Algorithmus zu entschlüsseln. Aber dennoch genug, um die Mechanismen von Schufa-Scoring erkennen zu lassen. Bereits Allgemeindaten wie Geschlecht und Alter verraten Einiges: So klebt an jüngeren Männern im Vergleich zu älteren weitaus eher ein Risikoetikett. Außerdem finden sich bei zahlreichen Bürgern im Datenpool der Schufa nur maximal drei Einträge zu verbraucherischen Aktivitäten - kaum genug, um Bonität glaubwürdig zu bewerten. Kein einziger Negativeintrag, aber trotzdem ein erhöhtes Bonitätsrisiko? Auch dies war mehrfach zu sehen. Fazit? Schufa Score und Selbstauskunft sind mit Vorsicht zu genießen. Wie vermeiden Sie, auf solcher Grundlage Nachteile zu erfahren? Wer seine kostenlose Selbstauskunft anfordert, kann fehlerhafte Daten korrigieren bzw. löschen lassen. Wie in einem aktuellen Fall, zu dem sich Berichte in den Sozialen Medien häufen: Anscheinend meldet das Geldinstitut N26 aus Berlin bereits gekündigte Konten der Schufa - als laufende Kundenbeziehung. Dabei sind Geldinstitute nach Kündigung eigentlich verpflichtet, dafür zu sorgen, dass solche Konten ausgetragen werden. Wissen um den eigenen Score ist auch hier essentiell - schließlich hat die Zahl eingetragener Girokonten erhebliche Wirkung auf zukünftige Verträge.

Selbstauskunft anfordern: Was ging wann an wen?

Ihr Auskunftsrecht nach Artikel 15 EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verpflichtet Auskunfteien, Ihnen nicht nur komplett mitzuteilen, welche Daten dort gespeichert sind, sondern auch an wen - wie Banken oder Telefongesellschaften - diese übermittelt wurden. Außerdem erfahren Sie, welche Daten man zum Scoring heranzieht. Jedes Jahr machen durchschnittlich mehr als eine Million Verbraucher von diesem Recht Gebrauch. Die Selbstauskunft liegt vor Ihnen, aber Sie können sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie Ihnen Informationen verschweigt? Dann steht Ihnen der Weg zur zuständigen Aufsichtsbehörde offen, die eine Untersuchung einleitet - und Sie anschließend über das Ergebnis informiert. Übrigens: Ihr Recht auf kostenlose Abfrage gilt nicht nur gegenüber der Schufa, sondern auch für andere Auskunfteien - von Arvato bis Creditreform.


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