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Artikel vom 25.05.2021

Bonität von 1 bis 100: Ihr Schufa-Score hat es in sich!



Je höher der Score, desto besser die Bonität: Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung (Schufa) bewertet jeden Verbraucher nach Punkten. Vermieter, Geldinstitute, Mobilfunkanbieter oder Online-Händler, sie alle können Ihren Schufa-Score einsehen. Was steckt hinter einem bestimmten Punktwert in der Schufa-Selbstauskunft? Und aus welchen Daten speist sich der Score?

Risiko! Diese Punktwerte zeigen es

Vermieter, Geldinstitute, Mobilfunkanbieter oder Online-Händler, sie alle können in Vertragsverhandlungen mit einem Verbraucher dessen Schufa-Score anfordern und einsehen. Der so genannte Basis-Score weist einen Zahlenwert in Prozent von 0 bis 100 aus und soll die Ausfallwahrscheinlichkeit von Zahlungen reflektieren. Dabei steht ein Punktekonto

- über 97,5 für ein geringes Risiko
- von 95 bis 97,5 für ein geringes bis überschaubares Risiko
- von 90 bis 95 für ein zufriedenstellendes bis erhöhtes Risiko
- von 80 bis 90 für ein deutlich erhöhtes bis hohes Risiko
- von 50 bis 80 für ein hohes Risiko
- unter 50 für ein kritisches Risiko

Gibt es auch Verbraucher mit einem Top-Score von 100? Nein, so die Schufa, da es sich nicht progronostizieren ließe, ob eine bestimmte Zahlung tatsächlich geleistet wird. Der fehlende eine Punktwert fungiert also quasi als Puffer für den Fall, dass bestimmte Faktoren die Zahlungssituation verändern.

Branchenscores von 0 bis 9.999

Neben dem Basis-Score hat die Schufa spezielle Branchen-Scores pro Person definiert: Ein erstklassiger Branchenscore im Bereich Lebensmitteleinkauf muss nicht zwingend auch exzellente Werte beim Thema Baukredit oder Autokauf bedeuten. Im Rahmen von Branchen werden vierstellige Scores vergeben - von 0 bis 9.999, wobei eine 9.000 z. B. nicht in jeder Branche das gleiche bedeutet. Branchenscores berechnet die Schufa stets tagesaktuell, um sie für ihre Vertragspartner zeitnah bereitzustellen.

Wie berechnen sich all diese Scores im Detail?

Das ist Betriebsgeheimnis der Schufa. Aber legal, so der Bundesgerichtshof 2014 (Az. VI ZR 156/13). Es genüge, dass die Schufa dazu informiere, welche personenbezogenen und kreditrelevanten Daten sie bei der Berechnung eines Scores verwendet habe, die Formel dazu darf geheim bleiben. Für den Verbraucher eine Blackbox: So kann er nicht überprüfen, ob sich sein Score auf Fehleinschätzungen stützt. Wenn Sie eine Schufa-Selbstauskunft anfordern, erfahren Sie zumindest Einzelheiten zu den positiven und negativen Daten, die in die Berechnung des Scores einfließen. Ihre Zuverlässigkeit als Käufer zählt dabei genauso wie die Zahl von Girokonten, Krediten und offenen Forderungen, Kreditaktivitäten und Kredithöhe. Oder ob es bisher Zahlungsstörungen gab: Nur Zahlungsrückstände, die zweifach angemahnt wurden (mit vier Wochen zwischen erster Mahnung und Datenweitergabe), dürfen Teil der Scoreberechnung sein. Daten über konkretes Vermögen, Einkommen, Beruf oder einzelne Käufe münden laut Schufa nicht in den Score.

Vertragsgerechtes Verhalten wirkt sich positiv aus

Als günstig gelten Merkmale wie möglichst wenige Girokonten, Kreditkarten, laufende Kredite sowie eine Immobilienfinanzierung. Auch auf Rechnung kaufen zu dürfen, zählt als Privileg. Nicht transparent ist dagegen, wie sich eine ganze Reihe von Girokonten, Krediten, Kreditkarten und mehrere Mobilfunkverträge auf den Score auswirken. Bei nicht vertragsgemäßem Verhalten (oder nur der fälschlichen Annahme eines solchen!) kann der Punktwert ins Bodenlose fallen. Sie wünschen sich einen hohen Score-Wert? Dann sollten Sie vorsichtig sein bei

- angemahnten unbezahlten Rechnungen
- Mahn- und Vollstreckungsbescheiden
- Inkassoverfahren
- laufendem (Verbraucher-)Insolvenzverfahren

Woher erhält die Schufa diese Daten?

Ihre mehr als 10.000 Vertragspartner von Bank über Onlinehandel bis Energieversorger melden der Schufa diese Informationen; als Verbraucher geben Sie Ihre Zustimmung dazu mit Ihrer Unterschrift unter den Vertrag. Seit 2018 ist bei Vertragsschluss keine ausdrückliche Zustimmung des Verbrauchers zur Datenweitergabe (Schufa-Klausel) mehr nötig. Die Bestätigung, dass der Vertrag gelesen wurde, genügt. Darüber hinaus verarbeitet Deutschlands größte privatwirtschaftliche Auskunftei Daten aus öffentlichen Quellen wie z. B. Insolvenzmitteilungen der Amtsgerichte vor Ort. Auch allgemeine Daten wie Geburtsdatum, Geschlecht und Zahl der Voran­schriften nutzt die Schufa zur Scoreberechnung. Aber betont: Die Anschrift sei nur wichtig, wenn man keine kreditrelevanten Informationen zu einem Verbraucher habe, der anfragende Partner aber dennoch einen Score wünsche. Denn Geodaten, so die Schufa, flössen nur in 0,3 Prozent der Scorewerte in die Berechnung ein. Verbraucherschützer, die um Auflistung der generell durch die Schufa gespeicherten Merkmale bitten, werden mit dem Argument abgewiesen, dass es sich bei den Merkmalen um Informationen handelt, die sich ständig wandeln.

Einzelheiten erfahren? Nur bei berechtigtem Interesse und gegen Bares

Um den Score anzufordern, muss ein Vertragspartner ein berechtigtes Interesse daran haben. Ein Geldinstitut, dem ein Kreditantrag vorliegt oder ein Onlineshop, der unsicher ist, ob er in einem bestimmten Fall Ratenzahlung gewähren soll, hat ein solches Interesse. Sie möchten als Verbraucher Ihre tagesaktuellen branchenspezifischen Scores erfahren? Anders als bei der allgemeinen Selbstauskunft müssen Sie dafür zahlen: In der kostenlosen Selbstauskunft gem. Artikel 15 DSGVO erscheinen nur Branchenscores, die die Schufa an Firmen übermittelt hat, die diese in den letzten zwölf Monaten angefragt haben.

Ihr Schufa-Score ist schlecht?

Ein Anbieter verweigert mit Verweis darauf den Vertrag mit Ihnen? Fragen Sie direkt, welche Negativinformationen dazu geführt haben. Hören Sie nichts von dem betreffenden Unternehmen, richten Sie Ihr Anliegen an die Schufa direkt. Sie wundern sich, dass Sie online nicht auf Rechnung kaufen können oder Ihr Handyvertrag abgelehnt wird? Nicht selten sind falsche oder veraltete Schufa-Daten daran schuld. Mit einer Selbstauskunft können Sie prüfen, ob alle gespeicherten Schufa-Daten korrekt sind. Finden Sie Fehler, legen Sie der Schufa beweiskräftige Kopien der Unterlagen vorStrittige Daten sind durch die Schufa bis zur abschließenden Klärung zu sperren.

Kein Erfolg? Ein Fall für Ihren Landesdatenschutzbeauftragten ...

... oder den zur Neutralität verpflichteten Ombudsmann der Schufa. Seit 2014 ist dies Professor Hans-Jürgen Papier: Sein Schlichterspruch kann Ihren Score zurechtrücken - indem er dafür sorgt, dass beanstandete Meldungen bestimmter Schufa-Vertragspartner auf Richtigkeit überprüft und falsche Daten korrigiert werden. Der Verbraucher hat sich geirrt? Auch das kommt vor: Dann ist der Ombudsmann verpflichtet, den Sachverhalt verständlich zu erläutern!


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